Saturday 21 August 2010

Internate, die in der englischen Tradition stehen, zeichnen sich durch eine Liebe zum Debattieren aus. Das Austauschen von Argumenten wird quasi als Sport betrieben, auch über Blödsinnsthemen und gerne als Tischgespräch. Hin und wieder gibt es dann auch Debatten als Wettbewerbe zwischen den 'Häusern' der Schule. Darauf bereiten sich dann die besten Redner der jeweiligen 'Häuser' gründlich vor, denn ihre Reden sollen sowohl unterhaltsam als auch überzeugend sein, damit das 'Haus' gewinnt. Ein bisschen merkwürdig ist, dass sich die Schüler dabei weder das Thema noch die Position, für die sie argumentieren sollen, aussuchen können. Man muss also oft gegen die eigene Überzeugung sprechen - keine schlechte Übung für zukünftige Politiker, sollte man meinen, aber ist das denn moralisch einwandfrei?? Nun, es geht ja nicht darum, sein Fähnchen nach dem Wind zu hängen, sondern es ist eine Übung im Sich-Hineinversetzen in fremde Positionen und dürfte also auch der Toleranz dienen. Hauptsächlich üben diese Debatten Redegewandheit und Originalität, echt britische Tugenden. Übrigens: Wer noch nie einen Videoclip aus dem britischen Parlament gesehen hat, sollte sich das echt mal zu Gemüte führen. Was für ein Kontrast zum Bundestag!

Tuesday 18 August 2009

Katholische Privatschule für Jungen

Chavagnes International College ist eine katholische Privatschule für Jungen:
http://www.chavagnes.org/about_german/index.shtml

... “Ein halber Christ ist ein ganzer Unsinn” lautet ein Satz, den ich aus meiner Jugend kenne. Wenn Gott da ist und uns nah ist, uns liebt und etwas mit uns vorhat, sollte nichts natürlicher sein, als dass wir ihn ganz Herr sein lassen. Warum soll das nicht auch für Schulen gelten?

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Friday 8 May 2009

Ein Glaube – viele Ansätze

Als ich vor acht Jahren zum Katholizismus konvertiert bin, war ich geradezu beglückt über die Vielfalt der Ansätze, den Glauben zu leben – alle sind so wertvoll, alle von Gott seiner Kirche geschenkt und alle standen mir auf einmal zur Verfügung! Dinge wie die Anbetung Jesu im Heiligen Sakrament, die alltägliche Messe, die Beichte, der Rosenkranz, die Anrufung von Heiligen, Wallfahrten... Manches ist unverzichtbar, anderes eine wunderbare Option. Schade, dass sich die Kirchen der Reformation aus Angst, den Fokus auf Jesus zu verlieren, von so vielen Gaben Gottes losgesagt haben!
Mir ist es jetzt wichtig, dass meine Kinder möglichst die ganze Vielfalt des Glaubens erfahren. Zu Hause lernen sie verschiedene Arten des Gebetes kennen, in der Kirche feiern sie Sakramente und erweitern ständig ihr Wissen über den Glauben – und in katholisch-charismatischen Gruppen spüren sie die unmittelbare Nähe Gottes und lernen, spontan auf sein Wirken in uns zu antworten. Das Internat in Chavagnes vermittelt darüber hinaus das Erlebnis der traditionellen Liturgie mit ihrer groβen Schönheit und der Betonung der Ehrfurcht vor Gott.
Wie schön sich das alles ergänzt! Was für ein wunderbarer Reichtum an Ausdrücken des Glaubens, die unsere verschiedenen Sinne ansprechen und uns auf die verschiedensten Arten zu unserem Gott hinziehen!

Saturday 2 May 2009

katholisches Internat für Jungen

Wir sind immer noch hier. Katholisches Internat für Jungen: www.Chavagnes.org

Thursday 23 April 2009

Was tun bei akuter Schreibfaulheit?

Ob es wohl noch andere Eltern gibt, deren Kinder partout nichts von sich hören lassen, während sie im Internat sind? Kein Brief, keine e-mail und kein Anruf. In seinem ersten Internatsjahr war unser Sohn extrem schreib- und telefonierfaul, hat aber gerne selbst Briefe bekommen. Also habe ich ihm vorgetippte Briefe geschickt, bei denen er (fast) nur noch Kreuzchen machen musste, etwa so:

Liebe Mami, lieber Daddy!
Wie geht es Euch? Mir geht es  fantastisch  gut  o.k.  nicht gut.
Unser Fuβballspiel ist ….-.… ausgegangen.
Ich  war wieder Torwart  habe …………….. gespielt.

Themen konnte ich auf der Schul-Webseite finden. Mit frankierten, an uns addressierten Briefumschlägen hatten wir ihn sowieso ausgestattet. Und siehe da – diese Briefe hat er tatsächlich prompt an uns zurückgeschickt, manchmal sogar mit einigen selbstgeschriebenen Zeilen!

Monday 13 April 2009

Aus Sicht der Eltern ist oft einer der gröβten Vorteile von Internaten, dass die Kinder selbständiger werden (und das werden sie zwangsläufig). Für die Jugendlichen selbst jedoch ist das Internatsleben, zumal im Ausland, wohl in erster Linie ein groβes Abenteuer. Neue Freunde aus aller Herren Länder, mit denen man rund um die Uhr das Leben teilt – eine neue, zusätzliche Familie mit jeder Menge Geschwistern sozusagen. Wie in jeder anderen Schule, treffen auch hier die unterschiedlichsten Charactere aufeinander. Im Internat aber wird man quasi zusammengeschweiβt; man stellt sich stärker aufeinander ein, entwickelt wesentlich tiefere Beziehungen. Man teilt eben nicht nur den Schulalltag miteinander, sondern auch die Mahlzeiten, die Freizeit und etwa das echte (!) Vergnügen, beim Fuβball gegen die Rivalen aus der anderen, viel gröβeren Schule „nur“ mit 0:1 verloren zu haben. Dazu kommt noch (wage ich es zu schreiben, obwohl der Herr Direktor dies lesen könnte??) die eine oder andere nicht autorisierte Mitternachtsparty (ja, die gibt es tatsächlich, auch auβerhalb von Enid-Blyton-Büchern!). Für manche Jugendliche ist es eine unerhörte Erleichterung, wenn das tagtägliche Leben nicht mehr zwischen Schule und zuhause gespalten ist, sondern man sich wochenlang auf jeweils ein Umfeld einstellen kann – und nach einem Trimester im Internat sind die Ferien zuhause dann auch fast ein Abenteuer.

Interview über Chavagnes