Monday 22 December 2008

DIE WAHRE BEDEUTUNG VON TUGEND

Dies ist das persönliche Zeugnis von GREG MORRISON, der zwei Jahre lang Schüler in Chavagnes war. Es ist zuerst in der irischen Publikation The Brandsma Rewiew erschienen.
Als Greg es schrieb, studierte er Geschichte und Theologie an der Lampeter University in Wales. Er beendete sein Studium im Juni 2008 mit einem Abschluss erster Klasse und ist nun als Lehrer nach Chavagnes zurückgekommen. Sein jüngerer Bruder ist derweilen noch als Schüler im letzten Schuljahr hier.

Bevor ich nach Chavagnes ging, war mein katholischer ‘Glaube’ mehr eine Sache der Loyalität als des Glaubens. Alle von uns Morrison-Kindern waren stets von unseren Eltern zur Messe mitgenommen worden, und unsere Eltern unterrichteten uns im Glauben, so weit wir es verstehen konnten. Es gab keine Ausreden, etwa nicht zur Messe zu gehen, und meine Brüder und ich waren Messdiener, seit wir fünf oder sechs Jahre alt waren – was in etwa der Zeitpunkt unserer Erstkommunion war.

Ich war nicht stolz, katholisch zu sein, aber da ich es weder einfach ablegen konnte noch verleugnen wollte, entwickelte ich eine kämpferische Einstellung. Ich bekannte meinen Glauben nicht, auch nicht gegenüber meinen Schulfreunden, aber aus Stolz hätte ich jeden, der sich über ihn lustig machte, niedergeschlagen – eher als etwa zu leugnen, dass ich zur Messe ging und die Morallehre und Theologie der Kirche akzeptierte.

Obwohl Mum und Dad tief religiös waren und uns gut erzogen, hatte ich als Kind immer das nagende Gefühl, dass die katholische Lehre einfach altmodisch und längst widerlegt wäre – egal was Mum sagte, egal wie sehr ich Dad liebte und vertraute, egal wie sehr ich mich danach sehnte, ihnen glauben zu können. Ich hatte das Gefühl, dass der Glaube vergeblich sei; es schien keine Hoffnung zu geben.

Ich stimme Georges Bernanos, dem Autor von Le Journal d'un Curé de Campagne, zu, der eine seiner Figuren schreiben lässt: “Man verliert nicht den Glauben … man hört einfach auf, danach zu leben.” Ich denke, das was meine Lage, bevor ich nach Chavagnes ging. Ich wollte verzweifelt gern der Kirche glauben, an Heilige und Engel, an die leibliche Gegenwart Jesu im heiligen Sakrament und an den Himmel, wohl weil diese Dinge meine Kindheit sicherer und geborgener hatten erscheinen lassen – etwa wie ein 11-12jähriger sich danach sehnen mag, noch an den Weihnachtsmann glauben zu können. Es würde Wärme und Geborgenheit zurückbringen – und doch schien die kalte Sinnlosigkeit der Welt die einzige Realität zu sein.

Tiefe Eindrücke ... Die Liturgie in Chavagnes, die Ehrfurcht, mit der sie zelebriert wurde und die Musik in der Messe haben mich schnell tief beeindruckt. Hier waren Leute, die keine Angst davor hatten, ihren Glauben zu bekennen, und die ihr Leben bewusst nach ihrem Glauben gestalteten. Gerade solch ein Beispiel hatten mir auch meine Eltern immer vorgelebt, aber es war irgendwie sehr hilfreich, es in Lehrern und Mitschülern zu sehen: in Jungen, die mit mir zusammen zu Männern wurden. Da war keine Spur von der Haltung, die man heute in so vielen katholischen Pfarreien findet, und die unausgesprochen schreit: “Jugend! Wir müssen Jugendliche anziehen, koste es, was es wolle! Lasst uns für sie alles leichter verdaulich machen!”

Junge Männer sehen auf so etwas herab. Ich erinnere mich, wie sich meine Mitschüler im Gymnasium darüber lustig machten, wie unsere Leher moderne christliche Lieder mit Schlagzeug und E-Gitarre sangen – in einem verzweifelten Versuch, aus der Versammlung uninteressierter und entkirchlichter Jugendlicher eine Reaktion hervorzulocken. Ich habe damals an mehreren kirchlichen Festtagen die Messe versäumt, weil ich lieber mit meinen Freunden rauchen wollte als in die Kirche zu gehen, für die wir weder Respekt noch Glauben hatten und die uns peinlich berührte.

Vernunft und Glaube
Nicht so in Chavagnes. Wir wurden über den Glauben unterrichtet und langsam aber sicher verstand ich, dass es jede Menge Argumente für den Glauben ..... Lesen Sie mehr ...

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